Freitag, 20. Juli 2012

Septarwechsel - Skizzen zur Vergangenheit und zur nächsten Zukunft der Erde als Element





"Wir wissen zwar, wie oft das Bewusstsein an seinen zentralsten
und höchsten Vorstellungen im Laufe der Geschichte
eingreifende Korrekturen anbrachte, wir wissen aber
wenig oder nichts über sekuläre Veränderungen
des Unbewussten oder rhythmische Abläufe archetypischer Natur,
welche man vielleicht ahnt und über welche man schon
viel spekuliert hat, allerdings ohne verlässliche Grundlagen.
Immerhin muss man die Möglichkeit offen lassen,
dass das Unbewusste jederzeit den Weg unerwarteter
Selbstoffenbarung beschreiten kann."

C.G.Jung, Mysterium Coniunctionis 2.0, 1984,  S. 124


Beginnen wir den zweiten Teil unserer Untersuchung mit einer kleinen Rückschau in vergangene Septare der Königskonjunktion (KK) im Erdelement. Es haben also auf der Nordhalbkugel jetzt seit 1802 30 Septare die Angelegenheit der Erde regiert. Wieso Nordhalbkugel?
Nach meiner Auffassung hat die Südhalbkugel einen alternierenden Kalender. Dort haben sie vor einem knappen Monat die Wintersonnenwende begangen. Und ebenso versetzt hat die Südhalbkugel am 17.(Nord-)Juli 1802 einen Sonnenstand von 24,5° Steinbock gehabt. Weitere Ausführungen dazu hier und hier.
Und die Angelegenheiten der Erde? Es bleibt der Betrachtung keine Wahl. Sie muss davon ausgehen, dass es die Angelegenheiten von Stier, Jungfrau und Steinbock sind, auf welche sich die Konstellationen der KK im Erdelement als Radix  und ihre Septare beziehen.
So sind, summarisch gesprochen, alle Vorgänge der Sammlung, Anreicherung und Speicherung im Zeichen Stier angesprochen, die Jungfrau lässt die Vorgänge der Ernte, der Verwertung, des Tausches aufscheinen und im Steinbock erscheinen die kollektiven Maßstäbe und Grenzsetzungen der Natur und des Menschen, wie sie im Gerüst der Natur und des Menschen, also im Staat, seiner Verfassung  und seinen Organen greifbar sind.
Es sind nun, das darf nie vergessen werden, mit den Zeichen der Erde zugleich ihre Gegensätze gesetzt: mit  Stier  ist Skorpion gesetzt, mit Jungfrau sind es die Fische und mit Steinbock, dem Rückgrat der Kontinente, sind zugleich die Quellen gesetzt, die im Zeichen des Krebses zu ihren Füßen sprudeln. Mit einem Wort: mit Erde ist Wasser gesetzt.
Und was Astrologen als „Opposition“ bezeichnen, trägt dem Rechnung. In diesem Punkt  ist die Astrologie mit Nils Bohr einig: es ist eine Gegensatznatur in der wir uns bewegen.
Und so hat es natürlich Zeiten, wo vom Wasserelement oder vom Feuerelement übergegriffen wird auf die Bereiche des Erd-Elements. Oder, wo umgekehrt ein massives Blockieren seitens der Betten und Schlote der Erde die Bewegungen im Feuer- oder im Wasser-Element massiv beeinträchtigen.
Mit welchen Konsequenzen dieses geschehen kann, darüber können wir letztlich keine Vorstellungen haben, höchstens Phantasien in denen wir aber immer den Begrenzungen unseres eigenen Spiegelbildes begegnen.
Die großen Bühnen der Elemente - das sind die Königskonjunktionenen – die wie die Viertel - Elemente - Schlangen des Universums die belebten und unbelebten Kreise umfassen.
Aber immer sollte das im Gedächtnis bleiben: die drei Elemente: Feuer, Luft und Wasser müssen sich auf und mit dem vierten Element, der Erde, vereinen, um auf ihm das Wunder des höheren Lebens entstehen lassen zu können.
Daher gilt dem Radix und den Septaren der Königskonjunktionen im Erdelement immer  unsere besondere Beachtung.
Wir zeigen jetzt eine Serie von Erd -Septaren, die in den letzten hundert Jahren maßgeblich waren. Schlüsse sind dem Leser anheimgestellt:
Zur Erklärung: Es sind von allen möglichen eingebildeten und wirksamen Konstellationen nur die Oppositionen und Quadrate farblich markiert. Zum einen: Nur diese Konstellationen schwingen so, dass Elemente, die einander gegenüberstehen oder rechtwinklig aneinander grenzen, einander Probleme stellen, die auf der elementaren, der Titanenstufe, „gelöst“ werden, indem man einander verdrängt, erschlägt, forträumt.
Auf einer höheren Stufe, der mittleren im Tierkreis, gibt es Bündnisse zwischen den Elementen, allerdings ist auf dieser Ebene, der seelischen, der leidenschaftlichen, diese noch zu heiß, als dass sich „König“ und „Königin“ hier  anders als in der Hass-Liebe begegnen könnten.
Erst auf der höchsten, der geistigen Stufe, wo Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun  regieren, dort ist die Temperatur gemäßigt genug, dass König und Königin bei „kleinem Feuer“ die Hochzeit von Himmel und Erde begehen können.
Soweit in wenigen Symbolen die Quintessenz, die in der Alchemie der mittelalterlichen Naturphilosophen, als Erkenntnis „des Wegs“ zur Einheit des Mannigfaltigen, zum unus mundus, vorliegt.
Der oder die Betrachter(in) wird sogleich erkennen, dass meine Markierungen folgende Beteiligte kennzeichnen:
Saturn: blau, Uranus orange, Neptun grün, Pluto türkis.


1914 – 1921
17. Septar KK Erdelement, 17.7.1818, UTC 21:31n




Dieses Septar zeigt, wie die folgenden eine extrem seltene, im 800 Jahren einmalige Konstellation: die Herren des 4. Quadranten, die so sehr langsam wandern, alle in einer großen Quadrat-Resonanz. Saturn in den Fischen: Auflösung des Staates, soweit er Lösungen behindert.
Das große Fragezeichen: Pluto, als Herrscher des Skorpions zum mittleren, seelischen, leidenschaftlichen Drittel des Tierkreises gehörig, mischt in den großen Weltenwandel Leidenschaft und Projektion hinein, Feinde des kühlen sachlichen, daher lösungsträchtigen Denkens.


1928 - 35
19. Septar KK Erdelement, 17.7.1820, UTC 6:46


 

Hier hat sich seit 1914 nicht viel geändert. Auf der Ebene der Leidenschaften kommt nun noch eine Schärfe durch Mars hinzu mit einer schwachen aber spürbaren Opposition zu Jupiter. Überhaupt Jupiter: Wo im 17. Septar mit Saturn die  staatlichen Rahmen sich auflösen, da sind es jetzt, im Zeichen Jupiters, ererbte Positionen in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.

1935 – 1942
20. Septar KK Erdelement, UTC: 12:53




Hier beginnt der lange Durchgang von Uranus und der doppelt so lange Durchgang von Neptun durch den Steinbock. Hier ist Auflösung und Neubeginn auf der Ebene des Staatlichen, des Verfassungsmäßigen angezeigt, einschließlich der Vereinten Nationen des Planeten Erde.


1942 – 1949
21. Septar KK Erdelement, UTC 18:32


Hier die Fortsetzung  einschließlich der Gründung der UNO 1945, drei Jahre nach der Vereinbarung der „Atlantik-Charta im August 1941. Aber quälend zwischen Widder und Waage die Opposition des hungrigen Pluto im primitiven Widder (Planeten im Widder sind immer hungrig) mit dem wütenden Mars im  seelischen Hunger nach der Gerechtigkeit, sprich Waage. Welch ein Bild der Weltkatastrophe.


1984 – 1991
27. Septar KK Erdelement, 17.7.1828, UTC 5:14

Eine große Uranus-Saturn-Jupiter-Sonne-Merkur-Venus-Konstellation, wo die Mächte des Geistes alle Mächte der Seele,  außer Pluto,  einbinden in ein großes „Eckenmauern“ für ein neues gemeinsames Haus.
Pluto allerdings, die hungrige Besessenheit durch den Geist der Väter baut zusammen mit der elementaren Wut des Mars, der im Steinbock damit beginnt, staatliche Aggression für niedere Triebe zu  mobilisieren.

1991 – 1998
28. Septar KK Erdelement, 17.7.1829, UTC 11:10

Hier die Jahre des offenen Wahnsinns auf dem Balkan. Der neutrale Merkur wird von Pluto in das Quadrat von Gewalt und Gefühl eingebaut. Das Volk im Zeichen von Mond-Uranus im Wassermann im Durst nach Unabhängigkeit wird aus der Opposition privatisierter Aggresion von Partei- und Kampfverbänden und Staatsmarionetten heraus gequält.
Der Löwe ist kein Ort der Lösung für kollektive Angelegenheiten, genauso wenig, wie es die Familie ist.


2005 – 2012
30. Septar KK Erdelement, 17.7.1831 UTC 22:37
 Wir sind in der Gegenwart. Was sich schon im 28. Septar andeutete, gelangt nun auf den Höhepunkt: Neptun im Steinbock zeigt weiterhin die Schwangerschaft des Steinbocks mit dem Weltenkind. Anders gesagt: Steinbock ist auch in diese Jahren Ort von Maßstäbe und Regeln, die noch in den Kinderschuhen laufen. Damit ist gesagt, dass das Regeln und maßregeln, das Regulieren und Begrenzen, mit anderen Worten, die gärtnerischen Tugenden, in der Welt sein müssen, um dem üppigen Wuchern des privaten (lat. privare= berauben) Verfügens aus den Familien, aus dem Krebs heraus, Ziel und Grenze zu setzen. Das private Kapital bedient sich des Staates, um seine vergaloppierte Sache zu retten.
Die Schwäche des Steinbocks in seiner Schwangerschaft  mit künftigem Sinn,  lässt nun bei der Sonne gegenüber, im Krebs, beim privaten Verfügen über die Welt, dem Eigennutz unbegrenzt die Zügel schießen.


2012 – 2019
31. Septar KK Erdelement, 17.7.1832, UTC 4:48

Hier nun die Zukunft bis 2019  und man sieht: das vergangene Jahrsiebt hat als Fieberkrise die engste Opposition zwischen Neptun und Sonne gesehen. Nach alter Anschauung besteht für den Patienten, der die Krise überlebt, Hoffnung auf Genesung. Die Venus bei der Sonne zeigt an, dass von der Auflösung staatlicher Regulierung das private Verfügen über die gesellschaftlichen Reserven betroffen ist. Und Mars im Stier, in Resonanz zu Neptun und Sonne-Venus, lässt an den unregulierten aggressiven Hunger denken, mit dem die Phantasten der Macht in die Wälder, Fluren und Lagerstätten der Restwelt hinein stoßen …
Mond und Jupiter in den Fischen verweisen auf die in der Heimlichkeit des Anonymen gewährten Schutzräume für die Geborgenheit des Intimen und für die Versöhnung der großen und kleinen Kinder dieser Welt.
Und Saturn in der Jungfrau lässt daran denken, dass auf die Märkte, wo der Herden-Ego-Wahnsinn tobt, doch schon in diesen sieben Jahren mit einer Art Verfassung ein Deckel gesetzt werden wird.                  

Hier schlage ich das Skizzenbuch erst einmal wieder zu, um es in einem kommenden dritten Anlauf erneut zu öffnen, dann  für die Vorstellung einiger Orte auf der Nordhalbkugel, wodurch das 31. Septar  mit verschiedenen Aszendenten versehen werden  wird.

Geschrieben 19/20. Juli 2012, gespeichert UTC 23:53, gepostet: UTC 0:11.















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