Sonntag, 5. Juni 2011

Vom Geist des Jahres und vom Geist des Äons



Ich folge meinem Zeichenbruder Friedrich Hebbel ...

„  - Wenn man sich den Weltgeist ungefähr auf dieselbe Weise in die Welt, wie den Menschengeist in den Leib versenkt vorstellen darf, …“
(Friedrich Hebbel, Tagebuch, 1844 [3191]

... dann findet das man das Horoskop der Welt und das Horoskop eines Ortes, der ein geborenes Ich sein kann.
Das Horoskop der Welt hat denselben Zeit - Schichtenaufbau, wie die Zwiebel.  Nur eines hat es nicht: einen Ort als Zentrum, und folglich einen Aszendenten. Der  Geist weht wo er will.

Zwiebel?
Wie auch sie ist „Welt“ eine virtuelle Mitte, allseitig umwachsen von Sphärischen (kugelförmigen) Zeitschichten: Moment, Tag, Jahr, Jahrsiebt, Jahrtausend … und jede steckt Schicht für Schicht in der umfassenderen Schicht und teilt ihre virtuellen Radien.

Beispiel: das Jahr.
Hier ist der in die Welt gesenkte Geist des Jahres 2011/12, welches am 20. März zur Frühlings-Tag –und- Nacht-Gleichen pünktlich zur Weltzeit von 23:21 als „Frühling“ begonnen hat.
Äquinoctium 20.3.2011, UTC 23:21 
Nordhalbkugel ERDE




„Und dann werden wir in der Astrologie
etwas anders verfahren:
Nicht was der Kosmos zu uns hereinstrahlt,
sondern was unser Geburtsbild in den
Himmel zurücksendet,
das wird wesentlicher werden.“
 so Mythopoet im letzten Kommentar.

Folgen wir nun Hebbel, so finden wir dieses „unser“ Geburtsbild in  unserer eigenen Schale: „Menschengeist“.
 Und dann ist da noch die  uns zwiebelmäßig umgebende Schale: „Weltgeist“ und deren Geburtsbild, siehe oben. Daher haben wir Grund zur Annahme, dass nicht nur zählt, was unser Geburtsbild als Menschengeist in den Himmel zurücksendet, sondern dass auch das zählt, was etwa das Jahr, oder die Königskonjunktion als Weltgeist zurück „sendet“.
zB.: 
Königskonjunktion Erdelement vom 17 .7.1802


Besonders reizvoll finde ich den Gedanken, dass je nach Zeichen in der Zwiebelschicht; in der sich das jeweilige Ich innerhalb des Tierkreises befindet, dass es, das Ich,  dem Zug des Herzens folgend, (Gleichnis der Sonne, wärmend, erhellend, verschwendend),  Mitte „ist“, die  so weit es geht,  aus dem Menschengeist heraus , Gott ( Weltgeist) beim ewigen Drama der Welt-Erlösung hilft.
Mithin also, Äquinoctium,  welchen Welten will geholfen werden im Tikkun dieses Jahres?

1.    Sonne Uranus in Konjunktion. In 84 Jahren geschieht dies einmal. (Dazu kommt ein Jahr Auftakt, 2010, und ein Jahr  Abtakt,  2012.
Sonne = die Kraft und Uranus = die Schöpfung, oder Sonne =  Herz und Uranus = Himmel, oder Sonne = Ich und Uranus = der Fremde oder Sonne der Monarch  und Uranus die Befreiung.

2.    Saturn Mond in Konjunktion. Ein Tag im Kreis von 28 Tagen.
Saturn = das Gericht und Mond das Geschlecht.

3.    Jupiter Merkur in Konjunktion.
Jupiter = der Kreis und Merkur = die Weg
Wege der Welt und Wege der Seele.

4.    Nummer 3 und Nummer 4 sind in Opposition und sind beide im Quadrat  in Resonanz verbunden mit:

5.    Pluto =  überpersönliche Daseinsform als persönlicher Ring in der Kette der Generationen.

Weltgeist  und  Menschengeist



Einzelne bilden Individuen, Kollektive bilden Welt zusammen mit Tieren, Pflanzen, Meeren und Steinen.
Menschenindividuen haben Bewusstsein, Menschenkollektive unterliegen Instinkten, Drüsen usw.
Einzelne haben Aszendenten, Quadranten, Häuser;  Welt hat den Ring.

Wird fortgesetzt.
Gespeichert: 5.6.2011, UTC 15:27, gepostet: UTC 16:05.

1 Kommentar:

  1. Lieber Mundanomaniac,

    das ist aber ein feines Sonn(en)tags-Werk!

    Ja, die Zwiebel wurde in der Geisteswissenschaft
    schon immer herangezogen zum bildhaften Vorstellen
    des mikrokosmischen Menschen mit seinen fein-
    bzw. un-stofflichen Hüllen/geistigen Körpern,
    die ja ganz direkt die makrokosmischen Sternen-
    Sphären widerspiegeln.

    Wie in der Pflanzen-Zwiebel der Säfte-Fluß alle Schichten
    durchfließt, so hängen wir wohl mit allen stellaren Rhythmen
    zusammen.
    Insofern scheint es sehr wichtig, gewisse Ober/Über-Rhythmen
    zu erkennen, wie z.Bp. Deine "Königs-Konjunktionen",
    denen sich "kleinere" Rhythmen einlagern.

    ((Hätte W.Döbereiner seinen (inzwischen leider! etwas in
    Vergessenheit geratenen) Epoche-Rhythmus mehr beachtet,
    würde er nicht so sehr über Goethe geschimpft haben, daß
    dieser den Mythos "verbraucht" habe, sondern er hätte
    ableiten können, daß zu jener Zeit der Mythos nicht mehr
    faßbar war, somit Goethe den eher noch im mythischen
    angesiedelten Mephisto der Ur-Faust-Sagen aufgrund des
    nunmehr andrängenden Zeitalters der Intellektualität
    umschmieden mußte zu einem logos-haften.))

    Wie in der Musik:
    Der Takt wiederholt,
    der Rhythmus hingegen
    erneuert und verändert sich ständig
    (in Abhängigkeit vom Ganzen).


    Mit besten Grüßen
    Mythopoet

    P.S. Die Vorschau der Kommentar-Funktion
    muß man glgtl. mehrmals anklicken,
    dann klappt's.

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