Sonntag, 30. Januar 2011

Vom Nächsten und Fernsten der hellen Nacht

30. Januar

Welch ein Datum.
1933 Hitler
1945  "Wilhelm Gustloff"

„Schiffe nennt man nach Sternen oder Landschaften …“
Aber nach einem politischen Aktivisten?
"Das geht nicht."
(Aus dem Gustloff - Film)

In welch einen beständigen Zwiespalt wirft  eine Geburt
dich hinaus?

Dein Horoskop?

Es sind das tägliche Allernächste, Allererste
Und das letzte, fernste, Erste, der
Schoß Gottes
der Anfangszwiespalt

Ein Erstes und ein
Zwölftes im Spiegel
des Seins
zugleich

Anfang gespiegelt in Ende
Durchkreist von
Zeiten
Und umgekehrt

Zeiten
In ständiger Oszillation
Zwischen Wüsten und Meer
zwischen Nacht und Tag

Und das Volk Gottes
In der Schuld des
Barabas

Als der Vater
Den Freikauf des
Sohns
Anbot im Fest und sein Volk
Ihn höhnte


Daher …
„komm ins Offene, Freund“
Träumt auf unsere Enkel zu
Werdet Menschen

Söhne und Bräute
Der Ewigkeit
In Ewigkeit



Gezeichnet:
mein Mond  mein
Alles
14° Krebs


Idee dazu
Bild
Was suche ich? Ich
Will zeichnen
Wo ?
Im Zeichenprogramm
Was brauche ich?
Strukturen, Stundenzeichen
Krebs

Denn wir haben jetzt Krebs
am Aszendenten
im Morgenfenster

zur Gottesstunde der
"cognitio matutina"

und mit der uralten
Nacht
stieg jetzt unsichtbar Mond auf
zum wärmenden
Ruf ans
Sprachfeuer.

Gespeichert: 30.1.2011, UTC 13:49, gepostet: UTC 15:08.


Jetzt eben …
30.1.2011, UTC 13:49 im Oberland
und immer  …
Mundanomaniac
26.2.1942 ...


Zur cognitio matutina :
„ Die cognitio matutina ist die Selbsterkenntnis, die cognitio vespertina dagegen die cognitio hominis (des Menschen). So schildert AUGUSTINUS, wie die cognitio matutina allmählich altert, indem sie immer weiter und mehr sich in die „zehntausend Dinge“ verliert und zum Schlusse endlich beim Menschen anlangt, wo man doch hätte erwarten können, daß dies schon bei der Selbsterkenntnis der Fall gewesen wäre. Wäre dem aber wirklich so, so hätte das Augustinische Gleichnis seinen Sinn verloren, indem es sich selbst widersprochen hätte. Einen solchen offenkundigen Lapsus darf man einem so genialen Manne nicht zutrauen. Er hat wirklich gemeint, daß Selbsterkenntnis „scientia Creatoris“ (Kenntnis des Schöpfers) […]ist, ein geoffenbartes Morgenlicht nach der Nacht, in welcher das Bewusstsein, eingehüllt im Dunkel des Unbewussten, schlief. Die ursprünglich aus dem ersten Lichte hervorgegangene Erkenntnis wird schließlich und unvermeidlich zur scientia hominis, also des Menschen, der sich fragt: „Wer weiß und erkennt den alles? Das bin doch ich.“ Und das ist die anbrechende Dunkelheit, aus welcher der siebente Tag hervorgeht, der Tag der Ruhe:   „Sed requies Die requiem significat eorum qui  requiescunt in Deo .“[1] Der Sabbat ist
also der Tag, an welchem der Mensch wiederum in Gott einkehrt und von neuem das Licht der cognitio matutina empfängt. Dieser Tag hat keinen Abend."[2]


[1] „Die Ruhe Gottes aber bedeutet die Ruhe derer, die in Gott ruhen“. AUGUSTINUS, Der Gottesstaat.
[2] C.G.JUNG, Der Geist Mercurius, G.W. 13, S.



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