Montag, 31. Mai 2010

O Captain, mein Captain …

31.5. - 7.6. 2010
unter dem Nördlichen Tierkreis
und unter den Nördlichen Königskonjunktionen
der vier Elemente Feuer, Erde, Luft und Wasser
aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305

( Anklicken vergrößert)



Wer sich ein wenig in die Astrologie, z.B.  meines Lehrers Döbereiner oder auch in die Deutungen Mundanomaniacs eingelesen hat, der weiß: Saturn ist der Kopf. Sei es eines Schiffes, eines Staates, einer militärischen Einheit (Hauptmann), eines Stammes (Häuptling).
In der landschaftlichen Übertragung ist es der Berg, in der animalischen der grasfressende Bewohner, der die höchsten Regionen mit der körperlich kleineren Gämse teilt: der Steinbock.
Allein einer ist höher als Steinbock: sei es der Adler, der Geier, die Wolke, der Engel … im astrologischen Bild: der Wasserausgießer am Himmel,  dieser allerdings wird im Sternbild ohne Flügel gezeichnet. Aber Michelangelo hat auch die Engel ohne Flügel gemalt gegen  unermesslichen Widerstand des Papstes. Damit fasste Michelangelo die Flügel des Engels als geistig = unsichtbar auf. 
Diese nun also, die leichten Geschöpfe des Uranus, bewohnen den Himmelsraum, das Element „Luft“.
Wenn nun im Wandlungsweg des Tierkreises, im Wandlungsweg der Archetypen, die mir die zwölf Gesichter Gottes sind, wenn auf diesem Weg die Nachbarn: Steinbock und Wassermann,  einander folgen, dann folgt dem Erdelement das Luftelement, dem Schweren das Leichte, dem Dauerhaften paradoxerweise die Aufhebung, dem König der Narr.
Noch für Paracelsus – im Steinbock geboren – war es klar, dass dem Steinbock der Wassermann folgt und der Gültigkeit die Ungültigkeit, der Setzung die Aufhebung:
„Also, was hat es für einen Sinn. Dass man Gebote einsetzt, von Sitte, Tugend, von Zucht und dergleichen lernen lässt? Nun kann doch keiner als Gott allein ein Gebot geben, das beständig und unverrückbar wäre. Drum müssen diese Gebote nach der Zeit gemacht werden und aufgehoben und andere an ihre Stelle gesetzt werden.“
Paracelsus, Werke (Hrg. leider nicht notiert) Bd. IV,  S. 154)

Aber Paracelsus war ein Outlaw und nur einem solchen, einem Vogelwilden , heimlich oder offen, ist es psychisch möglich, zu fassen, was der Tierkreis Sternen, Steinen, Pflanzen, Tieren und -  ja, auch Menschen - zumutet: nach dem König  Steinbockkommt noch der Narr und nach diesem noch das Kind. Das ist die Folge der drei Winterzeichen: Steinbock, Wassermann und Fische.
Nun ist der Narr und Herr des Himmels,  Uranus,  am Freitag ins reale Konkrete der Feuerwelt Erde eingewandert und befindet sich heute auf 0,1° Widder.
Und schon bewegt er die Welt mit der freiwilligen und unfreiwilligen Wandlung vom Vater zum Narren, die das Herz so frei macht (Opposition Wassermann/Löwe):
 31.5.2010, 12:04, MESZ, Berlin, Rücktritt des Präsidenten
31.5.2010, 12 : 04 MESZ, Berlin
  
Ein stiller Mensch tritt vor die Meute und erklärt, es sei für ihn Zeit, zu gehen: das Amt habe den Respekt verloren.
Welch ein feiner Mensch, der sich diese Blamage herausnimmt. Das kann ein Fische - Geborener. Der geht auch noch den nächsten Schritt – hin zum völligen Neuwerden – zur Kindwerdung.
Die intellektuelle Meute derweil heult in vielfältigster Monotonie und projiziert die aus dem eigenen Leben verdrängte Erbärmlichkeit auf diesen mutigen Zurücktretenden.
22.2.1943 (UTC 12:00) Uhrzeit unbekannt, Horst Köhler
mit Transiten 31.5.2010

·       Da ist, ununterscheidbar  gekennzeichnet mit einem roten Pfeil und zwei Doppelpfeilen,   das Bild der Archetypen, die Horst Köhler jetzt ansprechen.: sein Gefühl, die Wertfunktion, wie C.G.JUNG sagt, im Zeichen des Mondes und die kindliche Unschuld, die sich in uns als Bereinigungssehnsucht fühlbar macht, im Zeichen des Neptuns, diese feinsten und sensibelsten „Wasserantennen“ der Psyche sind bewegt von:

Saturn direkt und
Jupiter aus der Opposition und
Uranus aus der Opposition
Der Jupiter in dieser Archetypengesellschaft lässt, wie immer, etwas anschaulich werden, fügt immer einen Sinn in die Zeit. In diesem Falle welchen Sinn?
Den wirken eben sie beide, von denen Paracelsus spricht: „das Gebot“ = der Saturn, und dessen Aufhebung =  Uranus  oder: der Präsident = „Krone“ und ihre  Absetzung, die freiwillige beugt der unfreiwilligen vor.
Wieso aber der Uranus den König „köpft“? Sein Flug zeigt die schrägen Bahnen des geflügelten Leichten. Er führt immer vom Zentrum weg. Wenn dagegen der ungewandelte Saturn mit seiner Zentroversion und Erdenschwere aus dem Gleichgewicht kommt,  dann ist das kein Flug, sondern ein Sturz.


Max Beckmann, Falling Man, 1950
Ein weiser König hingegen erfasst die Zeit, und sei es ahnend und wandelt sich, indem er die Krone freiwillig absetzt, wenn es Zeit ist.
Und die Weisheit, das Spiel der Götter dergestalt mit zu spielen, die dieser Horst Köhler bewiesen hat, die macht mich genauso froh, wie die Weisheit, die Angela Merkel kürzlich gezeigt hat, als sie eine Grenze zog.
Beide werden in auffällig ähnlicher Weise von der Meute verachtet und verspottet. Dennoch zeigen sie  instinktsicher und daher unbeirrt, dass sie dem hohen Amt, das Deutschland in diesem Jahr zugefallen ist, gewachsen sind.
Ihnen von mir gewidmet ist hier ein altes Wort zur Weisheit:
Nun tut ein weiser Mann einen edlen Ausspruch:
„Der weise Mann herrscht über das Gestirn.“ Das soll so viel heißen, dass dieses göttliche Ebenbild das tierische überlebt, denn das tierische  ist nichts anderes als allein das Bildnis der Erde, das vergeht. Aber das Bildnis Gottes, das vergeht nicht, denn Gott ist ewig. Also versteht diesen Spruch in dem Sinne: „Der weise Mann, das ist der Mann, der nach göttlicher Weisheit lebt als Ebenbild Gottes, der herrscht über den vom Gestirn und den Elementen stammenden Leib.“ Aber beiden Ebenbildern soll der Mensch Genüge tun, er soll den Weg eines jeden von ihnen wandeln, damit er das Gesetz der Herren erfülle in der Natur im Willen Gottes, im göttlichen Geist und er ziehe nicht den sterbliche mit dessen Klugheit dem ewigen Bildnis vor und verstoße nicht das ewige Bildnis wegen des tierischen Leibes und achte und halte nicht den tierischen Leib mit seiner Weisheit für das ewige Heil. Dieser Spruch besagt also, dass der weise Mann dem göttlichen Bildnisse gemäß leben soll und nicht nach der Art dieser Welt. Der als Ebenbild Gottes lebt, der überwindet das Gestirn.“
Paracelsus



Gespeichert 1.6.2010, UTC 17:50, gepostet: UTC  18:34.







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