Dienstag, 31. März 2009

Goldman und der Pharao

30.3.2009

30.3. – 6. 4. 2009 in der Matrix des Tierkreises
und der Königskonjunktionender vier Elemente
Feuer
, Erde, Luft und Wasser
aus den Jahren 1603, 1802, 1980 und 1305
(Anklicken vergrößert)



Letzten Dienstag habe ich mich im Ton vergriffen. Mein Eintrag begann mit einer etwas gehässigen Attacke ad hominem auf den US-Finanzminister Geithner.
Was hatte mich so auf Zinne gebracht, dass ich mich vergessen konnte, wie ein Pubertierender auf dem Schulhof?
Ich bekenne, es ist das Gesicht dieses Politikers, das irgendetwas in mir aufregt, dass sich mir die Nackenhaare aufstellen. In mir meldet sich eine Witterung die Strebertum, Beflissenheit und Verlogenheit, meldet. Nun sind meine Gefühle selbstverständlich meine Privatsache. Aber ein Tagebuch ist wiederum auch kein wissenschaftliches Geschichtswerk und mein Sentiment soll als solches festgehalten bleiben, wenn auch mit sehr selbstkritischem Vorbehalt.

Passend zu meinem Gefühl, ist Geithners politische Weigerung, Ursache und Urheber der Finanzkrise und der Wirtschaftskrise in der Öffentlichkeit beim Namen zu nennen. Es ist, ich wiederhole mich, die Weigerung, die Trümmer des Systems zu untersuchen, wie beim Flugzeugcrash Blackbox und Voice-Recorder analysiert werden, und die Weigerung, die verhängnisvolle Abschaffung von Sicherheitsrichtlinien zu kritisieren und die diesem Schritt zugrundliegenden Absichten und Irrtümer öffentlich als Fehler einzugestehen.

Nun scheint mir dieses der Zeitpunkt, wo der Astrologe zu erklären hat, dass er im Finanzminister den mächtigsten Minister jener „Firma“ erblickt, als deren Geschäftsführer und Frontmann der Präsident fungiert. Als Besitzer der „Firma“ aber sieht er die, die mit Millionen Dollars den Präsidenten „gemacht“ und die den Kongress und den Senat mit ihren hochbezahlten Mittelsmännern durchdrungen haben. Eine kurze Recherche im Internet zeigt die Wallstreet Banken, bzw. -beschäftigten und Entscheidungsträger als „fundraiser“ ganz vorne. (Vergl. auch „Goldmann-Kultur“)
Den Pharao darf man mit dem Präsidenten nicht verwechseln. Ich komme gleich darauf, was ich damit meine.

Macht hat, oberflächlich gesehen, das Amt, Macht scheint verbunden mit der Rolle im System. Was aber, wenn die wahre Macht unsichtbar im Hintergrund webt, die sichtbaren Amtsträger aber nur die Geschäfte und Funktionen in der Öffentlichkeit ausführen?

Selbst der in meinen Augen weise F.D. Roosevelt war Geschäftsführer und Verkäufer der „Firma“. Auch 1933 nach seinem Amtsantritt im März war die „Firma“ – und wird es immer sein – die Antwort der gegebenen amerikanischen Kultur auf eine gegebene und eine kommende Zeit.
Die jeweilige Lage der „Firma“ ist das Produkt der Kultur gegenüber der Konstellation wechselnder Epochen, welche die Astrologie erfassen zu können glaubt.

Kultur verweist auf lat. cultura in der Bedeutung von Anbau, Pflege. „Pharao“ bedeutet darin den „Kopf der Kultur“, im Bild: die Krone. Es geht um den Traum des Gekrönten, in welchem das unbekannte X, nennen wir es Gott, Archetypus, kollektives Unbewußtes, dem Pharao, wer immer dessen Essenz verkörpert, eine Chance zur weisen Voraussicht einräumt.

So entsteht für Land und Kultur das Bild von Josef und dem Pharao (Gen.41).
Josef deutet das Bild der kommenden Zeiten, wie es sich im Traum des Pharao darstellt .
Im Alten Testament versagen die Traumdeuter des Landes vor dem Traum des Pharao aber der gotterfüllte Fremde deutet dem Pharao: sieben fetten Jahren werden sieben magere Jahre folgen.
Und der gottesfürchtige Pharao ließ in den sieben fetten Jahren die Überschüsse sammeln und lagern. Und erhob dafür den Hebräer zu seinem Amtswalter und Stellvertreter.
Dieses ist das Große Bild, das entsteht, wenn der Kopf der Kultur und der Pharao/König/Präsident/Kaiser/Lama eins sind.
Die Minister des Pharaos sorgen für den Lärm auf den Märkten, um den Pharao herrscht Stille.

Ich kenne ihn nicht, den Pharao Amerikas. In Barack Obama, den ehemaligen Sozialarbeiter und jungen Senator aus Chicago erkenne ich ihn nicht . Verglichen mit ihm schiene mir Lloyd Blankfein, der CEO der an der Wall Street mythisch verehrten Bank Holding Goldman Sachs, der ein wirtschaftliches Weltimperium überblickt, eher in Frage zu kommen. An der Wall Street spricht man von der Goldman Kultur. Auf was Blankfeins Intellekt und Charakter als Alphahirn sitzt, wird deutlich mit einem Satz:
The firm acts as a financial advisor and money manager for corporations, governments, and wealthy families around the world.



Man hatte also einen Wechsel des politischen Personals in Washington. In den Türmen Manhattans aber blieb es, wie es war.

Vom wahren Pharao weiß man nichts, und man kennt seinen Traum nicht. Die Traumdeuter des Pharao aber können den großen Traum des Pharaos vielleicht nie deuten, sowenig, wie die Risiko - Analytiker der Banken das Risiko und der es kann, ist der Fremde...

Im Verstehen des Kommenden allein liegt die Chance menschliche Lösungen zu finden, für die menschliche Widersprüchlichkeit, das heißt Lösungen, bei denen wir nicht auf uns selbst hereinfallen, wie die Depfna Banker, die langfristige Schulden mit billigen kurzfristigen Krditen finanzierten, bis es plötzlich kein billiges Geld mehr gab.

Wir nun, die wir den Traum des Pharao nicht kennen, wir haben, wenn wir uns aufgrund langer Erfahrung von astrologischer Evidenz haben überzeugen können, im Modell des Himmels das Abbild des Kommenden. Jedem Einzelnen von uns, ist es dadurch anheimgestellt, die Konstellationen zu studieren und um Einsicht zu beten. In jeder einfachen und wahrhaftigen Seele ist, so glaube ich, eine Ahnung davon. Wenn dem anders wäre, dann hätte nicht die Vorsorge des Pharaos zu einem politischen Strom menschlicher Kultur werden können, wie er in den sieben fetten Jahren das Volk der Ägypter segensreich erfasst hat.

Frage also:
Was zeigt der Himmel an über zweimal sieben Jahre der amerikanischen Kultur?

Seit der Lehmann-Katastrophe wissen wir : die sieben fetten Jahre sind vorbei. Die Finanzklemme datiert seit August 2007, die Rezession in den USA seit Dezember 2007 und die Katastrophe war im September 2008.


USA, 4.7.1776, 33 Septar, 5.7.1808, UTC 15:27, Philadelphia gültig für 2000 – 2007

Das Horoskop der sieben fetten Jahre soll uns an dieser Stelle jetzt nicht ausführlich beschäftigen. Diese Jahre sind vertan. Es bleibt ein Objekt des Studiums um Gesichtspunkte zu gewinnen und Begriffe zu klären. Aber eines ist auf den ersten Blick klar:
Aszendent Jungfrau = Merkur, die Makler, die Brooker, im elften Haus =außer Rand und Band, im Löwen = das Spiel mit dem Risiko.
Sonne im Krebs
die Player als Familien"mafia", im zehnten Haus = als Schattenregierung.


Zurück zum jetzt Gegebenen und noch Kommenden.
Hier also das Horoskop der derzeitigen "sieben mageren" Jahre:



USA, 4.7.1776, 34 Septar, 5.7.1809, UTC 21:23, Philadelphia gültig für 2007 – 2014

Ein Jahrsiebt, in der die USA wieder einmal in den Schützen, ihren Geburts-Aszendenten, zurückkehrt. Schütze heißt: in die Vollzähligkeit der Gesichtspunkte, die sich ergibt, wenn ein Objekt in einer Umkreisung von allen Seiten betrachtet wird.
Jupiter ist astrologisch ein Kopf-Symbol – gewissermaßen der umkreisende Kopf, der die Eigenarten der Welt angeschaut hat gegenüber dem anderen Kopf-Symbol: Saturn, dem Kopf des Verharrens über der Mitte, die er in der Unerschütterlichkeit des rechten Maßes väterlich hütet.
Die Ansichten aller Standorte und - punkte der Welt kommen seit dem letzten Jahrhundert an keinen Standort auf dem Planeten so zum Ausdruck, wie in New York, folgerichtig dem Standort der UN, dieser Stadt die, bildlich gesprochen, alle Stämmen der Welt in ihren Mauern beherbergt. Keine Stadt ist mehr Schütze in den USA.

Als eine solche übernationale "Firma" erfahren diese Vereinigten Staaten von Amerika in diesem Jahrsiebt eine sehr schicksalhafte Konstellation.
Es ist die Konjunktion von Saturn und Neptun am Aszendenten.
Eine Konstellation am Aszendenten bedeutet immer: was es auch sei, es ruht und bricht aus in Unbewusstheit wie bei einem Kind.

Saturn/Neptun zusammen, das ist ein seltenes Bild, das sich nur einmal in rund 36 Jahren einstellt: die Vereinigung von König und Kind. Das ist das Weihnachtsbild, der gefährdete „neue König“.

Saturn/Neptun bedeutet Auflösung und Erneuerung des Saturn das ist: des Kopfes, und alles dessen, was durch einen Kopf gekennzeichnet wird, einschließlich des Geldes, einschließlich - eben - der Kopf der Kultur, Pharao.

"What we have is a global breakdown in trust in the top tier of society. People need to see real punishment and changes, or its going to get real ugly."

"Um was es geht, ist ein weltweiter Zusammenbruch des Vertrauens in die oberste Schicht der Gesellschaft. Die Menschen müssen wirkliche Bestrafungen sehen und Änderungen, oder es wird sehr hässlich werden."

Kommentator in Naked Capitalism


Saturn/Neptun am Aszendenten konstelliert bedeutet : in der tiefen Unbewusstheit des Instinkts. Folglich kommt diese Auflösung und Erneuerung nicht aus Bereichen, die vom Bewusstsein gesteuert sind, sondern entfaltet sich, entgegen aller Erwartung, in Verborgenheit als ein Naturgeschehen.

Die amerikanische Geschichte enthält selber eine tiefgreifende Konjunktion/Saturn/Neptun/Episode mit weitreichenden Folgen. Es war die der Saturn/Neptun/Konjunktion von 1809 36 Jahre vorangehende Erneuerung des Kopfes, welche der britischen Krone ihre amerikanische Kolonie kostete.
Erstaunlich, eine Parole der amerikanischen Siedler gegenüber der englischen Krone lautete:
No taxation without representation
und angesichts der Aktualität der "taxation" zu den bailouts der Geldindustrie erinnert sich die Öffentlichkeit zunehmend ihrer Vergangenheit. Eine Eingabe dieser Parole in Google bringt 673.000 Treffer. Die Parole stammt aus dem Jahr 1765. Acht Jahre später war die Zeit reif:

Am Abend des 16. Dezember 1773 versammelten sich sich Bürger zur Boston Tea Party, in deren Verlauf eine Gruppe von Männern, symbolisch als „Indianer“ verkleidet, die Teeladung von vier Schiffen der britischen Ostindien Compagnie in den Hafen kippten.
Diese Aktion löste die Eskalation aus, die zum Unabhängigkeitskrieg führte.
Boston Tea Party, 16.7.1773, ca. 19:00 OZ

Die Tatsache, dass der schwelende Konflikt 1773, im Saturn/Neptun/Jahr ausbrach, läßt deutlich erkennen, was die ultima Ratio von Saturn/Neptun ist: der Steuerstreik.

zum Beispiel:
anonymus ...
On a related note I am also considering some fundamental changes in my tax policy this year because I am NOT giving money to this government so they can throw it at these criminal banksters (if banksters didn't commit fraud than neither will I). 4. April , naked capitalism

Alle 36/37 Jahre treffen sich Saturn/Neptun und verbringen ein, zwei Jahre in wechselnder Nähe bei einander.
In der Folge der Jahrsiebte aber, wo ein Jahr = sieben Jahre zählt, da treffen sich Saturn und Neptun nur alle 250 Jahre für zweimal 7 Jahre. Und das nächste Duo steht erst im Jahrsiebt von 2266 – 2280 der Tagesordnung.
Damit ist die Krise in den USA aus astrologischer Sicht ein Vierteljahrtausend Ereignis.

Zurück zur weiteren Deutung des 34. Septars der USA.

Wie man sieht, ist die Venus, in Zwillinge stehend, in Opposition verbunden mit der Saturn/Neptun/Konjunktion. Damit ist gemäß Stier, dem Erdzeichen, welches von Venus beherrscht wird, das Eigentum der Nation, seine Reserven, seine Sicherheiten in die Krise des Kopfes verwickelt, in dem Sinne, dass sie sich auflösen.
Im Sinne des Luftzeichens Waage ist Venus die Offenheit für das begegnende Andere, die Welt, welche betroffen ist.
Zudem ist Zwillinge für die Venus des Stiers ein besonders unpassender Aufenthaltsort: Venus in den Zwillingen ist gleichbedeutend mit einem Unterwegssein mit Haus und Hof … viel zu viel Zeug. So wird Venus‘ Unangemessenheit zum Ausdruck der Krise. Denn: Venus beherrscht Stier, also das sechste Haus der USA: das ist die Ökonomie, sind die Märkte, betrifft den Tausch. So tritt in diesen sieben Jahren das ökonomische Kalkül Amerikas der Welt so stiermäßig im Zeichen des Revieregoismus gegenüber, wie es gemäß dem Geburtshoroskop der USA das ohnehin grundsätzlich tut.
USA, 4.7.1776, 17:10 LMT
Philadelphia
Das Geburtshoroskop der USA

Aber der Revieregoismus, kann nicht, wie er will, er ist Königserneuerung/Königskonkurs am Aszendenten, dem Saturn/Neptun im eigenen Zentrum, ausgeliefert. Das heißt, das sechste Haus ist das ja das sechste Haus des ersten Hauses (= Schütze = ganze Welt), also löst es sich, lösen sich die Reserven als Einsatz am globalen Markt, infolge des Neptun/Saturn am Aszendenten auf.

Es muss hier an dieser Stelle eingeräumt werden, dass das Geburtshoroskop der USA hinsichtlich der Geburtsstunde, also der Uhrzeit des Abschlusses der Unterzeichnung der „Declaration of Indipendence“, mit Unsicherheiten behaftet bleibt. Damit bleibt der genaue Aszendent mit einem Fragezeichen behaftet. Und damit auch der Aszendent des Septars. Wohl hatte ich in den vergangenen 20 Jahren manche Gelegenheit, den Termin zu überprüfen und habe damit Gründe, ihn für wahrscheinlich zu halten. Aber, selbst, wenn er sich letzten Endes als wishfull thinking herausstellen sollte, so gilt immer noch, dass alles 1776 Gegründete und damit die USA durch ein Jahrsiebt mit Saturn/Neptun/Venus Opposition gehen.
Auch die folgenden sieben Jahre sehen Saturn und Neptun noch einmal vereint, aber dann nicht mehr am Aszendenten (…) der USA.

Um auf den „Traum des Pharao“ zurückzukommen: es ist also zu spät, um rechtzeitig Vorsorge zu treffen. Allein Goldman Sachs hat, bevor die Krise im letzten September offen ausbrach, sich von großen Teilen seiner „toxischen“ Papiere getrennt und Kreditversicherungen bei der AIG gekauft, die kürzlich in Höhe von 12 Milliarden aus Mitteln der Steuerzahler ausbezahlt wurden.
Als Pharao der Wallstreet ist Lloyd Blankfein damit vielleicht hinreichend kenntlich. Der Pharao der Nation aber bleibt im Schutz des kollektiven Unbewussten, bis seine Zeit gekommen ist, hervorzutreten. Das wird sein, wenn Amerika sich sein Wunder verdient hat.

Dem Auftritt der USA am Donnerstag in London auf dem G. 20 Gipfel sollte nach dieser Deutung ohne Erwartungen entgegen gesehen werden. Mehr als in Frage gestellter Welt-Revier-Egoismus steht nicht in Aussicht.

Link der Woche:
dazu:
Richard Kline said...( in naked capitalism 4. 4. 2009 )
Yeah, baby! That Bill Moyers - William Black exchange should be on distribution list to every email inbox in the world. There it is in words of few syllabless, Where We Are as of Today, and How We Got There. Black's solution paragraph is apt, concise, and workable. But I don't think Barack Obama has that much sense or spine in him. So, Bo Prez, prove me wrong, hey? Start acting like a man and an executive, not a panicked lackey, and start on it today!

Gespeichert 31.3.2009, UTC 16:57, gepostet: 17:43, Mittwoch: 18:33.

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