Donnerstag, 17. Juli 2008

Erdgeburtstag

Steingeburt
Mir selbst geht es vom Herzen darum, Staunen und Überraschung ins Tal zu bringen.
Es bleibt natürlich so, dass große astrologische Betrachter weiterhin geboren werden.
Die Frucht aber wächst nur in jedem einzelnen kleinen Selbstbetrachter.
Von Osten her aufsteigendes Selbstentzündetes Feuerwerk des nachbarlichen Himmels über dunklem Land und hellen Häuserkomplexen, das ist und zeigt die tägliche Nacht.
Am dunklen Fenster, versunken in Betrachtung: anima - verführerische Schwester Seele, sich zitternd an animus Geist, den erleuchteten Bruder - zurücklehnend.
Stein der Philosophen, Selbstgeboren in gemeinsamer Betrachtung des Ewigen.
17.7.2008, UTC 11:05
Am 206. Geburtstag unserer Königskonjunktion im Erdelement und unter anderem zum 54. Geburtstag unserer nationalen anima und Kanzlerin, Angela Merkel.
17.7.2008, UTC 11:21
47:41 N, 11:13 O


Aus Erich Neumanns Eröffnungsvortrag auf der Eranos-Tagung, Ascona 1953:

Die Bedeutung des Erdarchetyps für die Neuzeit
„Wir stoßen hier auf das nahe liegende, aber bedeutsame Phänomen, dass in der Symbolik des Unbewussten die Erde, unabhängig von jeder kosmologischen Theorie über sie, unabhängig auch von den Formen, die man ihr zuspricht, einen beherrschenden Platz einnimmt. Das, was hier als »Erde« erscheint, hat nichts damit zu tun, ob man sie als Teil der so genannten »Außenwelt«, als flach oder als Kubus, als Kugel oder als Ei ansieht. In der Symbolik des Unbewussten ist sie der Uterus all dessen, was aus ihr entsteht und in der Fantasie des Menschen, das heißt ja in seinem Unbewussten, lebendig ist. Die Erde gilt in dieser Symbolik nicht als ein Element, das neben Feuer, Wasser und Luft gewissermaßen einen Viertelplatz einnimmt, sondern sie ist, wie in der Wirklichkeit unserer Symbolsprache, in der wir von »unserer« Erde sprechen, das Ganze. In ihr lebt das Feuer, aus ihr entspringt das Wasser, um sie wallt das Meer der Luft. Wir geraten hier an die matriarchale Grundkonzeption des Unbewussten, eine Weltauffassung, nach der im Gegensatz zur patriarchal-männlichen die Erde die Große Mutter des Lebendigen ist. Eine derartig matriarchale Symbolik kann, ja muss für eine patriarchale Welt etwas Gefährlich-Ketzerisches und Heidnisches an sich haben, besonders wenn wir uns erinnern, was die verfluchte Erde als Inbegriff des Bösen für die vom Himmel dominierte patriarchale Welt bedeutete.“


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