Donnerstag, 10. Mai 2007

Der Koreaner

Der Koreaner

Es war eine Frage der Zeit, dass der Geburtstag des koreanischen Studenten, der sich in Blacksburg ins Gedächtnis der Menschen geschossen hat, bekannt würde. Wohl gemerkt – der Tag – Ort und Zeit bleiben weiter im Dunkel.














Cho Seung-Hui, * 3.1.1984 Transit 16.4.2007 zu Tatzeit

Wieder die Resonanz von Mond und Sonne, ich bemerkte zum Tathoroskop:

„Sonne im Tatmoment in Neumondkonjunktion zum Mond des Äquinoctiums. Der Traum, die dunkle Hälfte spricht vom Spiegelbild Innenwelt“(20.4.)

Wieder erhält Mond (= das Innere) durch Sonne die „spielerische“ Kraft zur Expression.

Sodann hat der Koreaner, wie die anderen Angehörigen des Jahrgangs 1984 den Pluto am Ort seines Neptuns – damit ist das schreckliche Bild des frierenden, des eingefrorenen Kindes konstelliert. Pluto „ist“ die Notwendigkeit seitens der Erwachsenen, dem kindlich allseitig gerichteten Eros das Opfer des Verzichts aufzuerlegen zugunsten einer Form, in die man sich, als Erwachsener, zu binden hat: sei es die der Ehe, sei es eines Ordens, sei es die Form eines Werkes – die allgemeinste und bekannteste Erfahrung aber von Verzicht zugunsten der Form ist die Erziehung eigner oder fremder Kinder. Pluto „ist“ aber auch immer, vom Kind her gesehen, das Vorurteil der Eltern, die befangen sind in den Anschauungen der Großeltern, verfangen in den Moden und Meinungen des jeweiligen Zeitgeistes bzw. –ungeistes. Zur Individuation vollständigen Menschseins gehört daher unvermeidlich, dass die vom Vorurteil der Eltern geprägte, zu „zweiten Natur“, d.h. unbewusst gewordene Verzichtsform aufgelöst und von einer im eigenen Leben neu geborenen bzw. gefundenen und adoptierten Verzichtsform abgelöst wird. Davon ist die große Mehrheit, die unbewusst lebt, immer noch überfordert und es geschieht, wenn es denn überhaupt geschieht, zumeist erst in der zweiten Lebenshälfte. Immer ist es Pluto, als „Leitbild“ für Form und Disziplin Angehöriger der oberen Hälfte, der die natürlichen Instinkte der unteren Hälfte in zuweilen gefährliche Stauungen zwängt.

Und dann brauch im Fall der Fälle "nur" die Sonne aus dem Widder den Impuls zum Ausbruch hinüberschicken als Resonanz zum Mars in der Waage, wo dieser immer fein und höflich sein muss, sich schlecht rühren kann und nicht poltern darf – außer auf der Bühne, und es kommt zur exemplarischen Katastrophe.

Wie aber soll, angesichts allzu vieler „geladener“ Menschen (wie viele das zuweilen sind, hat das deutsche „Experiment“ von 1933 gezeigt) der „Seher“ wissen, wo und bei welchem tatsächlich auch noch die letzte Sicherung durchbrennt? Die Astrologie kann archetypische Wetterlagen sehr fein erfassen – wo aber und wann der Blitz einschlägt, das weiß nur der Prophet, nur der Schamane, wenn es ihm der Engel des Herrn im Traum aufgetragen hat.

Gespeichert 10:16 MESZ gepostet 11:10

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